Lernfeld Pädagogik

Am Goethe-Gymnasium haben junge Menschen die Gelegenheit, in einer einmaligen Verknüpfung von theoretischer Unterweisung und eigenem, verantwortlichen Tun über mehrere Jahre sich für psychosoziale bzw. Lehrberufe zu qualifizieren und sich in diesem Berufsfeld zu erproben.
Die Teilnahme in diesem Lernfeld kann dabei maximal bis zu fünf Jahren - von der 9. - zur 13. Klasse - umfassen, kann aber nach jedem Abschnitt auch beendet werden, ist aber auch für ‚Seiteneinsteiger’ offen.


Im ersten Jahr, in der 9. Klasse, werden freiwillige SchülerInnen in einer einjährigen zusätzlichen Ausbildung an Nachmittagen und Wochenenden als Konfliktmanager, früher auch Streitvermittler genannt, ausgebildet mit dem Ziel, für die unteren Jahr-gänge als Anlaufstelle bei Konflikten zu dienen. Die Ausbildung wird von zwei Lehrkräften, darunter auch die Beratungslehrerin, durchgeführt.

• In der 10. Klasse fungieren diese SchülerInnen dann konkret in eigenverantwortlicher Arbeit als Konfliktmanager und zugleich als Paten für die 5. Klassen; die Urkunde für ihre bestandene Ausbildung wird ihnen auf der Einschulungsfeier überreicht und sie werden damit zugleich den neuen SchülerInnen vorgestellt. Sie sind dann in den großen Pausen regelmäßig in einem eigenen Raum für die ‚Kleinen’ als Ansprechpartner erreichbar, während der gesamten Zeit werden sie von den Ausbildungslehrern gecoacht.

• In Jahrgang 11 haben die SchülerInnen dann die Möglichkeit, einen Wahlkurs ‚Pädagogik’ zu belegen, der von der Beratungslehrerin durchgeführt wird. Mit diesem Kurs gehen die SchülerInnen zugleich die Verpflichtung ein, mindestens eine Stunde zusätzlich pro Woche SchülerInnen der auf dem gleichen Schulgelände befindlichen Grundschule Langbargheide Förderunterricht zu geben. Dies erfolgt im Einzel-, z.T. aber auch Kleingruppenunterricht zur Förderung insbesondere von Kindern mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift, allerdings auch in anderen Sachbereichen. Die fachliche Einweisung erfolgt durch die Lehrkräfte der Schule Langbargheide, die Supervision findet im Kurs Pädagogik unter der Leitung der Kursleiterin und zugleich Beratungslehrerin wöchentlich statt. Die zusätzliche Tätigkeit der SchülerInnen wird bezahlt, die Finanzierung hat die Philip-Breuel-Stiftung übernommen.

• Im zwölften Jahrgang wird diese Arbeit durch einen zweiten Kurs Pädagogik fortgesetzt, nur werden die Kursteilnehmer vor größere Herausforderungen gestellt, indem sie eigenverantwortlich Kurse an der eigenen Schule übernehmen. Diese Kurse sind entweder Förderunterricht in den Klassen 5 und 6 in den Kernfächern, was auf Grund des hohen Anteils an Kindern mit Migrationshintergrund (ca. 30%) unverzichtbar ist. Fachlich angeleitet werden sie durch die Fachlehrkräfte dieser Stufen und durch die Sprachlernkoordinatorinnen, die Supervision erfolgt im Kurs durch die Beratungslehrerin. Weitere Tätigkeitsfelder sind Hausaufgabenhilfe sowie in Einzelfällen die vollständige Übernahme von Kursen im Rahmen der Ganztagsbeschulung z.B. im Sport- oder Musik-/Kunstbereich. All diese zusätzlichen Kurse werden selbstverständlich vergütet.

• Im 13. Jahrgang können die SchülerInnen ihre Kenntnisse dann abschließend mit einem Grundkurs Psychologie theoretisch weiter vertiefen. Bei Bedarf können diese SchülerInnen weitere Kurse im Ganztagsbetrieb eigenverantwortlich übernehmen.