Szene aus der Produktion "Portrait eines Planeten"

Das Goethe-Gymnasium kann inzwischen auf eine langjährige Theatertradition zurückblicken, denn
das Darstellende Spiel (DSP) ist bereits seit 1979 so genanntes ordentliches Unterrichtsfach an unserer Schule. Damit ist es ein Unterrichtsfach, das einen festen Platz im Stundenplan hat und in dem es Prüfungen und Noten gibt. DSP kann als Wahlkurs ab Klasse 8 in jedem Jahrgang bis zum Abitur belegt werden. Eine Besonderheit besteht darin, dass unsere Schule zu den Gymnasien in Hamburg gehört, an denen es offen steht, Darstellendes Spiel als Prüfungsfach im Abitur zu wählen. Dies ist eine außergewöhnliche Möglichkeit
der Schwerpunktlegung, die in den letzten Jahren verstärkt genutzt wird.

Ziele
Die Arbeit im Darstellenden Spiel ist einerseits in besonderer Weise offen für die Entfaltung individueller Begabungen. Durch die Gruppenleistung wird andererseits die Auseinandersetzung mit anderen Persönlichkeiten und Ideen verlangt. Es geht darum, dass die Jugendlichen in der künstlerischen Arbeit ihren eigenen Ausdruck entwickeln. Praktisches und erfindungsreiches Handeln stehen dabei im Vordergrund. Neben der Kreativität werden Fähigkeiten wie ästhetische Reflexion, Wahrnehmung und Kommunikation gestärkt sowie der bewusste Einsatz von Sprache und Bewegungen vielfältig erprobt.

Präsentationen & Aufführungen
Ziel aller Projekte ist immer die Präsentation des Erarbeiteten in Form von Aufführungen. Es verlangt eine
ganz besondere Art von Gruppengefühl, Mut und (Selbst-)Vertrauen, das eigene Produkt und das individuelle Spiel vor einem direkt erlebbaren Publikum zu präsentieren und es seinem Urteil auszusetzen. Hierin liegt eine Herausforderung und auch eine Chance intensiven Erlebens, das in dieser Form in keinem anderen Fach möglich ist.

Inhalte
In den DSP-Kursen am Goethe-Gymnasium werden unterschiedliche Spielformen erprobt. Neben
der traditionellen Sprechtheater wird z.B. mit Schatten-, Bewegungs-, Bilder-, Masken- oder Musiktheater gearbeitet. Eine immer größere Rolle spielt auch das mediale Theater. In dem vielfältig möglichen Einsatz von Medien aller Art ist ein weites Feld eröffnet, das die Kreativität der Schülerinnen und Schüler noch einmal in
einer ganz anderen Form fordert und fördert.

Während der Projektarbeit werden grundlegende Fähigkeiten des Theaterspielens vermittelt, indem in so unterschiedlichen Gestaltungsfeldern wie Darsteller, Ensemble, Sprache, Raum und Bild, Zeit oder Klang und Musik gearbeitet wird.

Die Kurse unterscheiden sich in ihrer Arbeitsweise jeweils dadurch, dass entweder eine - mehr oder weniger stark veränderte - Textvorlage Grundlage der Arbeit ist, oder aber eine Eigenproduktion auf
die Bühne gebracht wird. Die Themen der Stücke richten sich nach dem Interesse und den Ideen der KursteilnehmerInnen. So sind in den letzten Jahren ganz unterschiedliche Stücke gespielt worden, wie beispielsweise „Der eingebildete Kranke“ von Moliére, „Rohmeoh und Juhliah“ nach Shakespeare, „Portrait eines Planeten“ nach Dürrenmatt sowie die Eigenproduktionen „Liebe ist...“, „Luder, Lacke oder du weißt schon wer...“ oder „Parallelwelten“.

Fachräume
Das Goethe-Gymnasium hat für das Darstellende Spiel einen Fachraum eingerichtet, in dem schon in
der laufenden Kursarbeit Theateratmosphäre entsteht. So verfügen wir im „Theaterstudio“ über eine Bühne
mit Beleuchtung und Tonanlage. Außerdem ist ein Fundus vorhanden, der mit seinen Requisiten, Kostümen
und Schminkzubehör eine praxisnahe Arbeit ermöglicht. Ganz besonders freut sich der Fachbereich auf die entstehende Mehrzweckhalle auf unserem Schulgelände, in der uns eine 15 Meter breite Bühne mit professioneller Ausstattung in Ton und Licht erwartet!